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Nach vielen Tagen mit reichlich Wind zeichneten sich zum dritten Januarwochenende endlich einige Tage mit weniger Wind ab, so dass wir am 13.01. abends gestartet sind! Wir hofften auf drei volle Bootsangeltage von Donnerstag bis Samstag – manchmal ist die Windvorhersage nicht wirklich verlässlich, so dass wir uns zu Beginn der Reise nicht sicher sein konnten.

Donnerstagfrüh wurde die „Mia“ gegen 08:00 Uhr zu Wasser gelassen. Bei recht trübem Wetter und schwachem Wind der Stärke 3-4 aus südwestlicher Richtung starteten wir vom Hafen in Glowe Richtung Norden, vorbei an Kap Arkona ins Gebiet nordwestlich der Ansteuerungstonne. Bei der 40-Meterlinie brachten wir die Ruten aus – und gegen 10:30 Uhr begann sie dann endlich: Die spannendste Langeweile der Welt! Nichts reißt einen Lachstroller wohl zuverlässiger aus seinen Gedanken als das Kreischen der Rolle bei einem Lachsbiss!

Der erste Biss ließ nicht lange auf sich warten – um 11:45 Uhr knallte es an der tief laufenden Downriggerrute! Nach einigen wütenden Fluchten, die noch einen ordentlichen Lachs erwarten ließen, stellte sich doch recht schnell heraus, dass es kein „Riese“ ist. 5 Minuten später konnte der erste Lachs der Saison mit rund 5 kg gekeschert werden.

Und das sollte es für den ersten Angeltag noch nicht gewesen sein: Kurz vor Feierabend – wir wollten aufgrund des trüber Wetters und des ablandigen Windes gegen viertel vor drei abbauen und die Heimfahrt antreten – zog eine tief laufende Sideplaner-Rute plötzlich Schnur! Der Fisch war stärker als der erste – dementsprechend zog sich der Drill, aber nach rund 15 Minuten lag der zweite Fisch auf den Planken: Ein schöner Lachs von rund 8 kg und damit ein perfekter Start in die noch junge Saison 2016.

Für Freitag sah die Windvorhersage besser aus als für den Vortag, allerdings hatte der Wind auf Nord-Ost gedreht, so dass die Ausfahrt gegen die Welle einige Zeit in Anspruch genommen hatte. Nach dem erfolgreichen Vortag stellte sich nicht die Frage, wo wir hin fahren sollten – es wurde erneut das Gebiet nordwestlich der Ansteuerungstonne anvisiert. Und richtig – kurz nachdem alle Ruten ausgelegt waren, zog es an einer tief laufenden Sideplaner-Rute! Aber leider nur ein „Anfasser“…

Nach ca. einer Stunde dann der nächste Biss, dieses Mal auf einer flach laufenden Sideplaner-Rute! Der Fisch nahm ordentlich Schnur und ließ sich zunächst auch nicht bremsen – offenbar diesmal eine Nummer größer. Nach mehreren Minuten Drill und rund einem Drittel Schnurgewinn setzte der Fisch zur nächsten Flucht an und – obwohl die Bremse weich eingestellt war – ging er verloren… Es sollte leider nicht der letzte Fisch bleiben, der uns diesmal vom Band ging.

Kurze Zeit später – der Wind hatte entgegen der Vorhersage mittlerweile aufgefrischt und sorgte mit einer starken 4 aus Nord-Ost für eine recht ordentliche Welle – kreischte es erneut an einer Sideplaner-Rute. Wieder nur kurz, wieder nur ein Anfasser! Aber der Adrenalin-Schub motiviert natürlich trotz kabbeliger See zum Weitermachen. Sollten wir noch belohnt werden? Hinsichtlich des Seegangs mit einer Wellenhöhe von mittlerweile 1 Meter und mehr hatten wir bei einer gefühlten Windstärke 5 zwischenzeitlich das „Wohlfühllevel“ verlassen, so dass wir langsam aber sicher zurück gen Hafen wollten. Und tatsächlich zog noch einmal eine flach laufende Sideplaner-Rute ab. Der Fisch leistete keinen großen Widerstand, offenbar war nur ein kleiner Lachs an den Haken gegangen. Leider konnten wir es nicht herausfinden – der Fisch war durch die Schnur der Nachbarrute gezogen. Beim Entwirren der Schnüre ging leider auch dieser Fisch verloren… Heute hatten die Lachse gewonnen.

Am letzten Tag hatten wir somit etwas gut zu machen. Zunächst waren wir zwar noch skeptisch, ob die Windvorhersage passen würde. Aber die See war Samstagfrüh tatsächlich fast komplett ruhig. Perfekte Bedingungen mit sehr wenig Wind (2-3 aus Nord-Ost) machten zumindest gute Voraussetzungen. Um halb zehn hatten wir bereits das Fanggebiet der Vortage erreicht und die Ruten ausgebracht. Und nach einer viertel Stunde machte sich die tief laufende Downriggerrute bemerkbar. Biss! Der Fisch zog ab und nahm hörbar Schnur. Nach relativ kurzer Flucht und geringer Gegenwehr konnten wir einen Lachs von gut 6 kg sicher keschern. Verglichen mit der sonst üblichen Power auch bei Lachsen in dieser eher kleineren Größenordnung schien dieser Fisch irgendwie noch „winterträge“ gewesen zu sein. Aber egal – das war ein gelungener Auftakt in den letzten Angeltag dieser Tour.

Weitere Bisse ließen jedoch auf sich warten. Insgesamt schien das befischte Gebiet trotz der zahlreichen Fischkontakte in den zurückliegenden Tagen nicht ganz einfach zu sein. Dies bestätigte uns auch ein befreundeter Guide, den wir um die Mittagszeit auf dem AIS ganz in der Nähe sehen konnten und kurzerhand anriefen. Auch dort war zu dem Zeitpunkt lediglich ein Biss zu verzeichnen gewesen, der immerhin zu einem Lachs über 10 kg geführt hatte. Der Guide hatte von mehreren Booten auch eine „Nullnummer“ gemeldet bekommen.

Dennoch zogen wir weiter unsere Bahnen und wurden mit einem satten Biss auf einer tief laufenden Sideplanerrute belohnt. Schon im Drill merkten wir, dass es sich wohl um den größten Fisch dieser Tour handeln musste. Als wir den Lachs nach rund 10 Minuten erstmals an der Oberfläche sehen konnten, bestätigte sich dieser Eindruck! Die Freude blieb jedoch nur für einen kurzen Augenblick – als der Lachs zu einer weiteren Flucht ansetzte und begann sich zu drehen, haben wir ihn leider verloren. Sehr ärgerlich, aber so ist eben das Angeln und ein Stück weit macht diese Ungewissheit, das Bangen, ob der Haken richtig sitzt und das Material hält, ja auch den Reiz aus!

Die letzte halbe Stunde, die wir bereits in Richtung Kap Arkona schleppten und in der wir den gefangenen Lachs bereits versorgt haben, hat sich an den Ruten nichts mehr getan und wir traten die Rückfahrt in den Hafen von Glowe an.

Insgesamt blicken wir auf einen gelungenen Saisonauftakt zurück, der uns bei offenbar noch schwierigen Bedingungen drei ordentliche Lachse im Boot und einigen Fischkontakt beschert hatte. Nachdem die Mia wieder ordnungsgemäß auf den Trailer gezogen und gesichert war, hat Christoph mit seinem Touareg noch zwei Tschechen beim Rausziehen ihres Bootes geholfen, die mit ihrem frontgetriebenen T4 auf der verschneiten Slippe völlig überfordert waren. Gerade die doch sehr „rustikale“ Slippanlage in Glowe sollte insbesondere bei nassen Witterungsverhältnissen nicht unterschätzt werden – schon gar nicht im Winter!

Wir freuen uns auf unsere nächste Lachstour im März – dann wieder mit unseren Freunden von mbs-fishing. 

tl

Christoph und Thorsten


Hier noch ein paar Bilder der Tour

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