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Fliegenfischer werden von anderen Anglern oft nicht verstanden und nicht selten sogar belächelt wenn sie mit ihren Wathosen bis zur Brust im Fluss stehen und mit loser Leine und langer Rute "da rumwedeln". Daher wollen wir hier hier einmal versuchen den "typischen" Fliegenfischer näher zu erklären.
Die Methode
Das Fischen mit der Fliegenrute ist für viele die ursprünglichste, natürlichste und schonendste Methode einen Fisch zu fangen. Die Begeisterung für diese Art der Fischerei wächst stetig, auch weil sich fast jeder Fisch mit dieser Angelart überlisten lässt. Der direkte Kontakt über die Schnur und die leichte Fliegenrute bis hin zum Fischmacht den Reiz dieser Methode aus. Sie vermittelt dem Angler ein besonders intensives Gefühl in der Rute, denn er erlebt die ganze Kraft des Fisches bei jeder Bewegung.
Was steckt hinter dem Fliegenfischen?
Diese sehr alte Methode des Fischfanges geht weit bis in 2.Jahrhundert zurück und stammt vermutlich ursprünglich aus Mazedonien. Laut Überlieferungen soll ein römischer Lehrer dort beobachtet haben, wie Einheimische "gesprenkelte Fische mit Hilfe nachempfundenen, künstlichen Fliegen" gefangen haben. Mit Erfindung des Buchdruckes wurde diese Methode dann im Mittelalter weit verbreitet und fand so, etwa um das Jahr 1800, eine "Wiege" in England. Hier wurde die Methode erst so richtig populär und es bildeten sich ,oft rund um die Adeliegen in den Herrenhäusern, eigene, exklusive Fliegenfischer-Clubs. Aus dieser Zeit haftet wohl heute noch ein wenig das Image des "besserverdienenen Anglers" an uns Fliegenfischern - was natürlich nicht stimmt.
Nicht wenige Angler die einmal der Fliegenfischerei "erlegen" sind, angeln kaum noch mit anderen Methoden. Das rührt u.a. daher, dass diese Methode sehr spannend ist und uns hier sehr viel Wissen über dass Verhalten der Fische in ihrem natürlichen Lebensraum und deren Nahrungsaufnahme abverlangt. Dieses Wissen wird meist über Jahre aus Erfahrung und Beobachtung gewonnen. In einem kleinen Wald- oder Gebirgsbach muss zudem jeder Schritt und jeder Wurf mit der Fliegenrute wohl bedacht werden um den Fisch fangen zu können. Dazu muss die Insektenimitation der verwendeten Fliege zur momentanen Nahrungsaufnahme und Vorkommen in der aktuellen Jahreszeit passen, sonst bleibt der Fangerfolg aus. Das Überlisten einer Bachforelle (insbesondere einer großen Bachforelle) ist sehr heikel und kann einen Fliegenfischer an den Rand der Verzweifelung bringen. Aus diesen Gründen ist diese Methode so spannend, aber auch gleichzeitig mitunter extrem schwierig auszuüben. Es ist also eine echte Herausforderung - immer wieder auf's Neue - und das faziniert so viele Angler!
Sind Fliegenfischer "arrogant"?
Fliegenfischen in der Gesamtheit zu erklären ist gar nicht so einfach! Es ist ein sehr komplexes Thema das viel Zeit und Ausdauer in Anspruch nimmt. Durch die Intensivität und die ständig neuen Herausforderungen die dem Fliegenfischer alles an Können abverlangt, nimmt der Fliegenfischer den eingentlichen Fang des Fisches immer als etwas ganz Besonderes war, unabhängig der Größe des gefangenden Fisches!
Wenn man einen Fliegenfischer nach seiner Motivation fragt, dann zählt für ihn nicht nur das Fangen des Fisches, sondern vor allem „der Weg dorthin“, wie z.B. der perfekt gelungene Wurf, die richtige Präsentation der Fliege, das Aufspüren und Anwerfen der Fische und der besonders schonende Umgang mit dem Fisch! Die Größe des Fanges spielt daher meist nur eine untergeordnete Rolle - es geht hier um das naturnahe Gesamterlebnis. Damit können viele andere Angler manchmal nur wenig anfangen und auch Außenstehende sehen doch meist "das Angeln" eher als eine Methode schnell einen Fisch zum Essen zu fangen - also als Mittel zum Zweck der Nahrungsaufnahme. Ein Fliegenfischer sieht das meist anders und wird darum oft missverstanden oder aus Unwissenheit sogar Arroganz vorgeworfen.
Was gibt es schöneres als in einem Bach wie hier auf dem Foto zu fischen? Das naturnahe Gesamterlebnis steht beim Fliegenfischem im Fokus:
Warum ist das Fliegenfischer-Equipment so teuer?
Das Equipment des Fliegenfischers ist in der Anschaffung zunächst sehr kostenintensiv - jedenfalls im Vergleich zu den "normalen Angelgerät". Das liegt in erster Linie daran, dass es bei dieser Angelmethode auf eine sehr hohe Qualität des Gerätes ankommt um Schnur und Fliege auch gut werfen zu können. Eine hohe Qualität hat leider meistens auch einen hohen Preis, daher kommt man um ein gewisses Investitionsvolumen nicht herum. Gutes Equipment bekommt man mittlerweile aber auch heutzutage schon zu erschwinglichen Preisen, daher ist der Mythos des "besserverdienenden Anglers" heute ad acta gelegt. Aber keine Angst vor etwas größeren Summen...das Fliegenfischer-Equipment hält bei pfleglicher Behandlung ein Leben lang.